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Liz Wieskerstrauch

"Liebe Frau Fröhling!

Als ich im Jahr 2000 mit meinen Recherchen über multiple Persönlichkeiten anfing, war Ihr Buch "Vater unser in der Hölle" das Standardwerk überhaupt, um zu begreifen, was diese Diagnose beinhaltet und vor allem, woher sie kommt, was einen Menschen dazu bringt, so zu sein, was da wohl eher unter- als innerhalb der Gesellschaft überaus Erschreckendes geschieht und worin der im wahrsten Sinne "Teufelskreis" von schwerer, hoch organisierter Kriminalität über exzessiver Gewalt, Schweigetabus und psychischen Machtinstrumenten besteht und wohin das führt - nämlich zu einer erstaunlich großen Zahl Opfer, die in den Psychiatrien landen, die ängstlich schweigen oder denen, wenn sie sich durchringen, das Schweigen zu brechen, noch immer nicht geglaubt wird. Mit Ihrem Werk im Kopf und im Rücken, könnte man vielleicht sagen, habe ich drei große Dokumentarfilme, zwei davon fürs Erste, entwickelt, die den Satanismus anprangern und die in Folge der Zuschauerreaktionen einige ernstzunehmende Anzeigen bewirkt haben und nach dem schließlich sogar ein "Tatort" für die ARD gedreht wurde. Mittlerweile fragen häufig Polizeistationen nach Material zu dem Thema, wollen ihre Leute schulen und die Ermittler unterstützen. Immer wieder empfehle ich "Vater unser in der Hölle" als das wesentliche Buch zum Thema. Schon allein der Titel ist genial und trifft genau, worum es geht. Doch nicht nur der Inhalt, auch die Form und die Sprache sind sehr gut! Man liest die fast 400 Seiten wie einen Krimi, vergißt jedoch nie, daß es (leider) kein Krimi, also keine Fiktion ist. Ich hoffe sehr, daß das Buch bald wieder in möglichst hoher Auflage erscheint, denn ohne dem wird es für uns Journalisten und für Polizei und Staatsanwaltschaft noch schwieriger, in einem gemeinsamen Akt von Öffentlichkeitsarbeit, Aufklärung und Ermittlung diesen "Teufelskreis" zu sprengen.

Mit besten Wünsche fürs Neue Jahr"

Liz Wieserstrauch



Liz Wieskerstrauch ist Regisseurin, Buchautorin. Für ihren Dokumentarfilm "Die Seele brennt: Annäherung an eine multiple Persönlichkeit" erhielt sie 2001 den Film- und Fernsehpreis des Hartmannbundes. Die Filme "Höllenleben - Teil I+II" (2001, 2003) beschäftigen sich mit Fällen ritueller Gewalt.

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